Sonntag, 25. Juli 2010

Das schwedische Fast-Food-ABC:



Die Imbissstube um die Ecke serviert Wurst und Würstchen – und das in erstaunlicher Vielfalt. Nicht einfach heiße Würstchen: Es gilt zu entscheiden zwischen Siedewurst (kokt korv), leicht gegrillter Siedewurst (grillat korv) oder den Varianten wie chorizo (ein leicht, u.a. mit Paprika gewürzte Mettwurst ≠ das spanische Original) oder bratwurst (≠ nicht die deutsche Bratwurst) – oder es gibt Fisch! Klassisch Stekt strömming (Brathering) als Beilage gibt es dort NIE Pommes (strips) – stattdessen gibt es dort einen Kartoffelbrei den sog. potatismos dazu.
Noch ein kleiner Ausflug zur türkischen Küche: die sog. Tunnbrödsrulle. Das ist ein dünnes zusammengerolltes Fladenbrot, gefüllt mit Kartoffelpüree, ein bis zwei Würstchen nach Wahl, und räksalled (Krappenmajonäse), süße Gurkenstreifen, event. Röstzwiebeln und auf der Wurst noch einen Streifen Ketchup und Senf.

Was man sonst noch wissen sollte...



Alkohol:
Seit dem Beitritt zur EU 1995 ist die schwedische Alkoholpolitik liberaler geworden. Doch sind Getränke mit über 3,5% Alkoholgehalt außer in lizenzierten Restaurants nach wie vor nur im staatlichen Alkoholladen (Systembolaget) erhältlich. Die Preise sind moderat: eine Flasche Wein kostet ab ca. 40 SEK. Im Restaurant zahlt man ca. 40-50 SEK für 0,5l Bier (starköl), ab ca. 60-80 SEK für ein Glas Wein.

Ungewohnt:

Ungewohnt für die meisten Schweden Besucher ist das Prozedere des Nummern-Ziehens. Ob am Fahrkartenschalter im Bahnhof oder im Turistbyrå: Als erstes gilt es, eine Nummer aus dem Apparat zu ziehen. Erst wenn die eigene Nummer auf dem Display erscheint, ist man dran. Auch sonst geht alles schön der Reihe nach, Ellbogenmentalität ist verpönt: an der Bushaltestelle oder am Sightseeingboot reiht man sich in der Schlange ein, Drängeln gibt es nicht.

Mitternachtssonne:
Stockholm liegt nicht nördlich des Polarkreises, und es ist im Winter nicht völlig dunkel: Im Dez./Jan. steht die Sonne immerhin von 9 Uhr bis ca. 15 Uhr am Himmel.
Ende Juni bis Anfang August geht sie nur für ein paar Stunden unter – die schönste Zeit des Jahres, nicht nur für Nachtschwärmer. Übrigens: von Mai bis Ende September ist es in diesen Breiten länger hell als in Mitteleuropa!

Preisniveau:
Die Legende vom teuren Land Schweden hält sich hartnäckig, aber selbst für Stockholm gilt: Man kann hier preiswerter shoppen, schlafen und ausgehen als in vielen anderen Großstädten.
Wer die Ferien- und Wochenendrabatte der Hotels nutzt, mittags ein preiswertes Lunch zu sich nimmt und abends keine hochprozentigen Getränke konsumiert, kann Städteurlaub zum Niedrigpreis machen.

Reisezeit:
Stockholm ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Reiseziel. Wer allerdings das volle Freizeitangebot der „Stadt auf dem Wasser“ auskosten möchte, sollte im Sommer kommen: von Mittsommer bis Ende August kann man herrlich baden, segeln, angeln und die hellen Nächte genießen. Das Freilichtmuseum Skansen ist bis spät abends geöffnet und auch sonst herrscht überall Trubel.
Doch ein Besuch im Winter hat seine Reize, vor allem die Vorweihnachtszeit mit hell erleuchteten Einkaufsstraßen und Weihnachtsmärkten in Skansen und Gamla stan lässt keinen Romantiker kalt.

Sprache:
Zwar trifft man gelegentlich ausgezeichnet deutsch sprechende Stockholmer, doch kommt man am besten mit Englisch zurecht. Die meisten Schweden haben gute Englischkenntnisse.

Das Essen in Schweden


Kurzer Streifzug von den Schmankerln in Schweden:



Årtsoppa:

die dicke schwedische Erbsensuppe aus gelben Erbsen wird traditionell am Donnerstag gegessen.

Biff a la Rydberg:

in Streifen geschnittenes Rindfleisch, kurz gebraten und mit Bratkartoffeln, Zwiebeln und einem rohen Eigelb serviert.

Biff Lindström:
Rindfleischfrikadellen; in den Teig werden auch feingeschnittene Rote Bete und Zwiebeln verarbeitet.

Dillkött:

Kalbfleischfleischfrikassee in heller süßsauerer Dillsauce.

Gravad lax (kalt gegarter):
Lachs in Scheiben, lecker mit süßer Senf-Dillsauce.

Janssons frestelse:
ein Auflauf aus Kartoffeln, Zwiebelringen und Anchovis (=Heringe in spezieller Lake)

Köttbullar:
Fleischklösschen aus Rind/Schweinehack, die meist mit Salzkartoffeln, Preiselbeerkompott und brauner Sauce auf den Teller kommen.

Lövbiff:
in dünne Scheiben geschnittenes mageres Rindfleisch, das ganz kurz gebraten wird.

Mandelpotatis:
die hoch geschätzte mehlige Kartoffelsorte ist klein, gelbfleischig, mandelförmig und sehr delikat. Sie wird als Pellkartoffel gern zu Heringsgerichten gegessen.

Pytt i panna:
die klassische Restverwertung: in der Pfanne geschmorte Würfel aus Fleischwurst oder gekochtem Fleisch, Kartoffeln und Zwiebeln, Roten Beeten und Gewürzgurken, darüber ein Spiegelei als Krönung.

Räksallad:
Majonäse vermischt mit klein gehacktem Garnelenfleisch, Champion- und Spargelstückchen.

Strömmingsflundror:
panierte und gebratene Filets von Ostseeheringen (Strömlingen), mit Dill und Kaviar gefüllt, frisch gebraten und in süße Essiglake eingelegt..

Wallenbergare:
Frikadellen aus einem Teig mit feinem Kalbshackfleisch, Sahne und Eigelb

Stockholm in Zahlen:


Lage:
Breite 59° 20', 18° östliche Länge, in der mittelschwedischen Senke am Ausfluss des Mälarsees in die Ostsee.

Bevölkerung:

810 000 in der Stadt; 1,9 Mio. mit der Umgebung.

Verwaltung:
Kommunstyrelsen, das Stockholmer Stadtparlament mit 101 Mitgliedern, tritt regelmäßig im Stadshuset zusammen. Reichstag wird alle 4 Jahre gewählt (das nächste Mal 2010).

Beschäftigung:
434 400 Stockholmer zwischen 16 und 64 Jahren sind erwerbstätig, 76,9% der Frauen arbeiten. Die Einkommen liegen ca. 17% höher als der Landesdurchschnitt.
Ursache ist die hohe Anzahl hochqualifizierter und -bezahlter Arbeitsplätze in der Hauptstadt.